• Wir Halter von Wiederkäuern wissen, was kommt (Symptome, Auswirkungen sind bekannt) https://lua.rlp.de/de/unsere-themen/lexikon/lexikon-b/blauzungenkrankheit/

https://www.youtube.com/watch?v=JVG4_QqU4qo 

• Wir wissen, wann es kommt (Seuchenfälle fast in Echtzeit online TSIS) 5-20 Tage Ansteckungszeit nach Gnitzenstich

https://tsis.fli.de/Reports/Info_SO.aspx?ts=009&guid=53caccb5-7236-4948-8596-  0aea2b96d514

• Wir wissen, wie es kommt (Gnitzen übertragen durch einen Stich, legen ihre Eier zur Vermehrung nach dem Stich ab, die entstehenden Larven können Überwintern und das Virus mit ins Frühjahr nehmen, Sie finden die Tiere über deren CO2-Ausscheidung/ „Atemluft“

Was können wir mit diesem Wissen zum Wohl unserer Tiere und zum wirtschaftlichen Überleben unserer Betriebe tun?

1. Ältere, schwächere und verkaufsfähige Tiere mit anderen Problemen vermarkten.
2. Betriebswirtschaftlich sinnvoll ist es (junge) Tiere in Hochpreisphasen zu vermarkten,

bevor Sie verenden, behandelt werden müssen oder der Preis aufgrund medialer Aufmerksamkeit/Handelsrestriktionen sinkt.

1. Den verbleibenden Tierbestand auf das Eintreffen der Seuche vorbereiten.       

• Beeinträchtigungen durch Außen- und Innenparasiten in Lungen, Leber, Magen-Darm untersuchen und ausschließen.
• bestmögliche Mineral-, Energie- und Eiweißversorgung
• Stressvermeidung (Geburten aussetzen oder zeitlich entzerren, vor allem von Mai bis Oktober
• Impfung gegen Typ 8 (Frankreich) fortführen und Typ 3(Niederlande) sobald verfügbar, Die BT-Impfstoffkosten-Beihilfe wird anteilig vom Land und von der Tierseuchenkasse übernommen. Die Höhe finden Sie je nach Region hier: Karte Impfbeihilfe Tierseuchenkasse

Die BT-Impfstoffkosten-Beihilfe wird von den impfenden Tierärzten im Web-Portal der Tierseuchenkasse beantragt.

1. Stechmücken abwehren/ verwirren

• Mittel auf natürlicher Basis wie z.B. Knoblauch-, Crysanthemen-, Neemprodukte, o.ä. Einsatzbeschränkungen beachten
• Arzneimittel z.B. im Schäfereikalender Eugen Ulmer / Aussenparasiten

Wartezeiten/ Einsatzbeschränkungen beachten

1. Stechmückenvermehrung einschränken/ Nur ein Stich zulassen

• Tod der weiblichen Gnitzen nach Stich vor Eiablage durch

Arzneimittel (z.B. im Schäfereikalender Eugen Ulmer / Aussenparasiten)

1. Stechmücken räumlich ausweichen

• Stehendes Wasser meiden (Talwiesen mähen, Berge beweiden) und bekämpfen
• Regentonnen, Siloreifenstapel, alte Jauche/Klärgruben entwässern oder abdecken
• Phasenweise Aufstallen, während starkem Gnitzenflug (nachts) / hoher Luftaustausch im Stall, Tränkewasser täglich erneuern.

1. Ertragsausfallversicherung evtl. zusätzlich Tierversicherung abschließen

• Beachten Sie, dass diese auch den Tierseuchenfall abdeckt.
• Hinweis: Eine Entschädigung für Tierverluste beim Versterben der Tiere an der Blauzungenkrankheit durch die Tierseuchenkasse kann nicht gewährt werden, da keine Rechtsgrundlage existiert. § 15 TierGesG lässt Entschädigungen nur zu - kurzgesagt - wenn eine Tötungsanordung besteht oder ausgesprochen würde, was bei BTV jedoch nicht der Fall ist.
• Quelle: MINISTERIUM FÜR KLIMASCHUTZ, UMWELT, ENERGIE UND MOBILITÄT RLP
• Schäfereikalender 2023 Eugen Ulmer Wikipedia

Marco Berweiler, LWK RLP
Oktober 2023