Trotz dieser schwierigen Rahmenbedingungen wurde im Verlauf der Veranstaltung deutlich, dass die Branche den Mut nicht zu früh verlieren sollte. Vertreterinnen und Vertreter aus allen Bereichen der Wertschöpfungskette betonten geschlossen, dass es wichtig sei, gemeinsam an Lösungen zu arbeiten. Im Mittelpunkt stehen dabei eine stärkere Verzahnung entlang der Wertschöpfungskette, die Weiterentwicklung standortangepasster Sorten sowie Strategien zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit, Qualität und Nachhaltigkeit.
Gerade in Rheinland-Pfalz bietet die gut ausgebaute und regional verankerte Wertschöpfungskette aus Anbau, Verarbeitung und Brauwirtschaft großes Potenzial. Diese enge Verzahnung schafft kurze Wege, stabile Partnerschaften und hohe Qualität. Veranstaltungen wie diese zeigen, wie eng Landwirtschaft, Mälzereien und Brauereien zusammenarbeiten und die gegenseitigen Interessen berücksichtigen. Dieses Zusammenspiel aller Akteure sollte auch künftig weiter gestärkt werden. Regionale Braugerste sollte als Zeichen für Kultur und Tradition erhalten und weiterentwickelt werden, um auch künftig eine wichtige Rolle zu spielen.
Die Sommerung wird oftmals als eine Art „Lückenfrucht“ angesehen, zeugt aber von deutlichem Potenzial in den Bereichen Pflanzenschutzmittel-Reduktion und Nährstoffnutzungseffizienz. Diese Stärken müssen vermehrt sichtbar gemacht werden, damit die Kultur auch langfristig konkurrenzfähig und attraktiv bleibt.
Der Braugersten-Tag machte deutlich: Auch wenn die aktuellen Belastungen groß sind, bleibt die Bereitschaft hoch, partnerschaftlich an tragfähigen Perspektiven zu arbeiten. Durch Innovation, Kooperation und regionale Stärke soll die Kultur in Rheinland-Pfalz weiterhin ein verlässlicher Bestandteil der landwirtschaftlichen Produktion und der heimischen Brauwirtschaft bleiben. Jetzt gilt es, die Stärken dieser regionalen Produktion hervorzuheben, Synergien zu nutzen und die Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu sichern.
Eva Berwanger
Referat Pflanzenbau, LWK RLP
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