NRW Schaftage von Rheinland-Pfälzischen Betrieben dominiert.

Am 14. August, dem ersten Tag der Kör- und Absatzveranstaltung unseres benachbarten Bundeslandes wurden die Sieger des Richtwettbewerbes und die Preissieger der anschließenden Auktion im RUW Regionalzentrum in Krefeld überwiegend von Betrieben aus RLP gestellt.

Außer bei den Ostfriesischen Milchschafen, hier war Bernd Rohling aus Bottrop (NRW) u.a. mit einem sehr gut bemuskeltem Mutterlamm der Rassebeste. Nicolai Schäfer aus Hückeswagen (NRW) stellte den bestprämierten Lammbock dieser Rasse mit enormer Entwicklung. Seine Mutter war, wie von vielen melkenden Betrieben gefordert, Milchleistungsgeprüft bei annähernd 500 kg in 150 Tagen ein Spitzenwert.

Trotz dieser guten Qualität war der Absatz in der anschließenden Auktion doch sehr verhalten. Allerdings bietet diese Qualität, für die kommenden Jahre, gute Perspektiven, dass sich gute Genetik in der Region zukaufen lässt.

Ganz anders lief die anschließende Vermarktung der Dorperschafe. Hier wurden von vier Zuchtbetriebe aus Hessen, Mecklenburg-Vorpommern und Rheinland-Pfalz 7 Böcke der Rasse zum Verkauf angeboten und zu einem 4-stelligen Durchschnittspreis verkauft.

Dies ließ sich aber nur durch eine, bei der Körung von den Preisrichtern, schon kommentierte Spitzenqualität und –präsentation erreichen.

Erfolgreichster Zuchtbetrieb war bei dieser Körung und Rangierung Klara Hack aus Sellerich(RLP). Sie belegt mit ihren Lammböcken die Plätze eins bis drei und hatte die zweitbeste Bocknachzuchtsammlung über alle Rassen hinweg.

Als Krönung des bisherigen züchterischen Engagements der ganzen Familie Hack folgte der Landessieger. Dieser zeigte ein fehlerfreies Exterieur mit einer enormen Länge und Eleganz. Auch aufgrund seiner Spitzenfleischleistungsprüfung in Ultraschall und täglicher Zunahme wurde er in einem harten Bieterduell schließlich einem Zuchtbetrieb aus Hessen zugeschlagen.

Die Zuchtgemeinschaft Nahe Dorper aus Guldental mit den Züchtern Neubrech und Eckes (RLP) stellten zwei ältere Böcke die auf einen Embryoimport zurückgehen vor. Der eine überzeugte seine Käufer vor allem mit seiner Fleischfülle und der andere zeichnete sich neben seiner seltenen Abstammung durch seine Korrektheit aus.

Neben den Preisen die auf Auktionen und im Export zu erzielen sind, ist die Rasse vor allen Dingen dadurch stark im Kommen, dass sie durch natürlichen Haarwechsel nicht geschoren werden muss und auch in der Lage ist ein fleischreiches, fettarmes Lamm zu erzeugen. Mit der an diesem Tag vorgestellten Genetik können die Dorperzüchter diese Rassequalität weiter ausbauen.

Texelschafe – stärkste Rasse mit durchweg guter Qualität

Mit 20 Mutterlämmern der Rasse Texel waren im Vergleich zu 2020 fünf weniger angemeldet. Das Siegerlamm stammt aus der Zucht von Kai Fischer aus Sommerland (SH) und wurde vom Verein Texelschafe Deutschland zum Topmodel gekürt und mit einem Siegerpokal bedacht.

Die weiblichen Lämmer wurden bei der Auktion zu 80 % verkauft. Mit knapp 300,00 Euro waren die Zuchtlämmer trotz aktuell höchster Notierungen für Lammfleisch etwa 35,00 Euro günstiger zu haben als im Vorjahr. 

Bei den 40 vorgestelltenTexellammböcken war Gebhard Hoffmann aus Heilberscheid (RLP) mit einer starken Gruppe vertreten. Herausragend an diesem Tag war sein sehr langer fleischiger Bock der zuerst seine Klasse und später den Gesamtsieg bei den Texel erringen konnte.

Bei der anschließenden Auktion machte sich das gute Erntewetter, welches den ein oder anderen Käufer von der Reise nach Krefeld abgehalten hat, bemerkbar. Der Markt der Lammböcke wurde nur zu 70 % geräumt und gab im Vergleich zum Vorjahr um durchschnittlich 50,00 Euro nach. Selten war die Gelegenheit günstiger einen leistungsgeprüften Bock zu kaufen und seine Herde oder die Qualität seiner Mastlämmer zu verbessern.

Marco Berweiler

Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz