Ausweisung des Wolf-Präventionsgebietes „Westerwald“

Infolge des vierten Runden Tisches Großcarnivore am 30.05.2018 im Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten in Mainz wurde auf Grundlage des bereits 2015 erstellten Managementplans zum Umgang mit Wölfen in Rheinland-Pfalz das Wolfs-Präventionsgebiet „Westerwald“, welches die Landkreise Altenkirchen, Westerwald, Neuwied sowie die Stadt Koblenz umfasst, ausgewiesen, um den betroffenen Nutztierhaltern die im Managementplan verankerten Präventionsmaßnahmen zu ermöglichen.

Die Ausweisung eines Präventionsgebietes erfolgt nur, wenn sich ein Wolf innerhalb einer Region etabliert hat. Nach Ausweisung des Wolf-Präventionsgebiets können nun bis zu 90 % der förderfähigen Kosten für wolfssichere Zäune und Herdenschutzhunde für Schaf-, Ziegen- und Damwildhalter vom Land gefördert werden.

In 13 Fällen konnten bislang Wölfe in Rheinland-Pfalz nachgewiesen werden, welche auf 6 bis 8 Einzeltiere zurückzuführen sind:

 

•          2012

-Sichtung und Abschuss eines Wolfes im Westerwald

•          2015

            -genetischer Nachweis an Rehriss im Wasgau

•          2016

            -genetischer Nachweis an gerissenen Damtieren bei Giershofen

            -zwei genetische Nachweise an gerissenen Schafen bei Leubsdorf

            -genetischer Nachweis an gerissenem Reh bei Leubsdorf

            -Sichtung mit Bildbeleg im Bereich Neuwied.

•          2017

            -Bildnachweis eines Wolfs bei Rheinbrohl/Neuwied

•          2018

            -genetischer Nachweis an gerissenen Damtieren bei Leutesdorf/Neuwied

            -genetischer Nachweis an gerissenem Reh bei Leutesdorf/Neuwied

            -genetischer Nachweis an Hirschkalb bei Reidenbruch/Neuwied

            -Sichtung mit Bildbeleg am Truppenübungsplatz Daaden/Stegskopf

 

Im Vorfeld zum Runden Tisch Großcarnivore fand am  26. März eine Pressekonferenz zum Thema Wolf bei Werner Neumann auf Hof Meerheck in Heimbach-Weis statt.

Anwesend waren Werner Neumann (1. Vorsitzender des Landesverbandes der Schafhalter/Ziegenhalter und Züchter Rheinland-Pfalz e.V.), Rainer Wulff (Geschäftsführer des Landesverbandes der Schafhalter/Ziegenhalter und Züchter Rheinland-Pfalz e.V.), Annabell Reeh (Schafzuchtberaterin, Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz) , Ökonomierat Heribert Metternich (Vizepräsident der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz und Kreisvorsitzender des Bauern- und Winzerverbandes Westerwald), Ulrich Schreiber (Kreisvorsitzender des Bauern- und Winzerverbandes Neuwied), Georg Groß (Kreisvorsitzender des Bauern- und Winzerverbandes Altenkirchen) sowie Landrat Achim Hallerbach.

Die Forderungen, die Werner Neumann an die Politik stellte, waren deutlich: Nicht nur Entschädigungszahlungen für gerissene Tiere müssten gezahlt werden, auch müsse es Zuschüsse für Zäune sowie die Mehrarbeit für das Aufbauen dieser geben. Nicht genug Beachtung schenke die Politik dem emotionalen Druck und den Existenzängsten unter denen die betroffenen Schäfer und Landwirte stehen. Zumal die Versicherungsfrage bisher nicht geklärt werden konnte für den Fall, dass Weidetiere aus Panik aus dem Pferch und womöglich auf die Autobahn oder die ICE-Trasse gelangen und Menschen zu Schaden kommen könnten.

Auch am 30. Mai setzten sich sowohl der 1. Vorsitzende des Landesverbandes der Schafhalter/Ziegenhalter und Züchter Rheinland-Pfalz e.V. Werner Neumann als auch der 2. Vorsitzende Bernd Merscher sowie die Schafzuchtberaterin der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz Annabell Reeh für das Wolfs-Präventionsgebiet „Westerwald“ ein und forderten eine schnelle Umsetzung des Selben und eine zügige Bearbeitung der Anträge. Bei Fragen dürfen sich die betroffenen Schaf- und Ziegenhalter beim Landesverband der Schafhalter/Ziegenhalter und Züchter Rheinland-Pfalz e.V. gerne unter der 0261/91593231 oder annabell.reeh(at)lwk-rlp.de melden.

Annabell Reeh, Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz